Sommergrippe

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Es ist die warme Jahreszeit, und Sie fühlen sich unerwartet unwohl, der Hals fängt an zu kratzen, dann kommt ein Schnupfen hinzu und die Nase läuft oder ist verstopft, eventuell fangen Sie auch noch an zu husten, bekommen leichtes Fieber mit Gliederschmerzen, und Sie sind total schlapp: All diese Symptome entwickeln sich langsam und nach und nach: Dann hat Sie möglicherweise eine Sommergrippe „erwischt“.

Manchmal kommen statt der oben genannten Symptome auch Appetitlosigkeit, Kopf-, Ohren- oder Bauchschmerzen, Durchfall und/oder Erbrechen hinzu.

 

Grund für eine solche „Grippe“ in der warmen Jahreszeit können Enteroviren sein, die sich im Darm vermehren, bevor sie sich im Körper ausbreiten. Da sie im Darm sitzen, werden sie auch über den Darm ausgeschieden und u. U. bei mangelnder Hygiene über Schmierinfektion verbreitet, z. B. beim Handgeben oder durch verunreinigtes Essen, z. B. wenn man im Urlaub am Straßenrand landestypische Speisen unbedacht zu sich nimmt und wo u. U. Hygienestandards bei der Zubereitung nicht so beachtet werden, wie sie z. B. in Hotels vorgegeben sind. In seltenen Fällen können diese „Sommergrippe-Viren“ auch über Husten und/oder Niesen, also über Tröpfcheninfektion, übertragen werden.

 

Übrigens, Sie sind, ohne es zu wissen, 14 Tage bis einige Wochen vor Ausbruch der Erkrankung schon infektiös und können somit andere anstecken, ohne es zu ahnen.

 

Achten Sie daher - besonders in der heißen Jahreszeit - auf eine ausreichende Handhygiene bei jedem Toilettengang. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein, sollte man meinen. Eine gute Handhygiene – mind. 20 sec. Händewaschen mit ausreichend Seife - braucht es eigentlich an jedem Tag des Jahres. Wie man sich richtig die Hände wäscht, haben wir doch wohl alle während der Coronazeit gelernt, nicht wahr?

 

Warum bekommen wir eine Sommergrippe gerade in den schönsten Monaten des Jahres?

 

Zuviel Hitze und Sonne setzen nicht nur der Haut zu und begünstigen Hautkrebs, sondern schwächen auch unser Immunsystem, so dass unsere Abwehr geschwächt oder gestört ist. Wenn wir dann auch noch zu wenig trinken, haben die Viren leichtes Spiel und können sich prima vermehren.

 

Befinden wir uns dann noch in Ländern, in denen generell ein anderer Hygienestandards herrscht, den wir nicht gewohnt sind, fängt man sich leichter eine sommerliche Grippe ein. Doch nicht nur dies kann unserem Immunsystem zusetzen, sondern ebenso Klimaanlagen oder scharfe Zugluft, auch wenn ein Lüftchen bei heißen Temperaturen noch so gut tut. Diese Parameter trocknen unsere Schleimhäute in Nase und Atemwegen aus, sie können somit ihrer Aufgabe, Erreger abzutöten, nicht mehr nachkommen, so dass Erreger u. U. leichteres Spiel beim Eindringen in unseren Körper haben.

 

Apropos Klimaanlage: Wenn Sie im Urlaub eine Klimaanlage auf ihrem Hotelzimmer oder in der Ferienwohnung haben, achten Sie darauf, diese beim ersten Betreten des Zimmers einzuschalten und mindestens ½ Std. auf Maximaltouren laufen zu lassen. Verlassen Sie während dieser Zeit das Zimmer und lüften gut durch. In Klimaanlagen, die nicht regelmäßig gewartet werden, können sich Legionellen absetzen, die ähnliche Symptome von Atemwegserkrankungen, wenngleich auch heftigere, auslösen können. Legionellen können sich auch in Wasserboilern unter der Spüle mit Niederdruck ansiedeln, wenn das darin stehende Wasser nicht regelmäßig gebraucht und wieder nachgefüllt wird. Daher im Urlaub nicht nur die Toilette desinfizieren, sondern auch erst einmal den Wasserhahn kurz aufdrehen.

 

Zu viel Sonne, zu wenig Flüssigkeitszufuhr, ungewohnte Speisen können eine weitere Auswirkung haben: einen SOMMERDURCHFALL. Dieser entsteht nicht durch Erreger, sondern durch zuviel Hitzeeinwirkung, zu wenig Trinken oder bei zu wenig Schlaf. Essen Sie daher ausreichend Obst und Gemüse. Dies führt dem Körper Vitamin C und Mineralien zu, die er dringend zur Stärkung des Immunsystems benötigt. Gerade der Sommer bietet eine Vielzahl an Früchten. Lüften Sie zudem die Räume, in denen Sie sich aufhalten vor allem in den angenehmeren Morgenstunden gut durch.

 

Also: In der Ferienzeit, ob zuhause oder auf Erkundung unterwegs in fremden Ländern, immer genügend Wasser trinken (mind. 2 Ltr. am Tag), am besten ohne Kohlensäure, oder verdünnte Saftschorlen oder ungesüßten Kräutertee. Nehmen Sie leichte Speisen zu sich und vergessen Sie am Abend nicht, einen Schal oder eine dünne Jacke mitnehmen, wenn es u. U. schnell abkühlt.

 

Und sollten Sie tatsächlich erkranken, kurieren Sie sich wirklich gut aus.

 

Besser jedoch ist: Bleiben Sie gesund!